Legasthenie - Dyskalkulie - Lerndidaktik
 Gerlinde Gugg

Was ist Dyskalkulie?

Unter Dyskalkulie versteht man eine Beeinträchtigung des arithmetischen Denkens. Schon im Kindergartenalter entwickeln die Kinder normalerweise ein Verständnis für Ziffern und Mengen. In der Volksschule werden die Grundrechenarten erlernt und die Basis der mathematischen Logik angelegt. Alle Lernschritte bauen auf den vorangegangenen auf. Eine Dyskalkulie hemmt diesen Lernprozess enorm, denn die betroffenen Kinder verstehen Zahlen als Symbole und nicht als Angaben von Mengen. Somit fehlen ihnen bereits zu Beginn ihrer Schulkarriere die wichtigsten Werkzeuge der Mathematik.


Anzeichen für Dyskalkulie bei Kindern unter oder bis einschließlich 9 Jahren:

Wenn Ihr Kind am Ende der zweiten Klasse

-in Mathematik ein fehlendes Mengenverständnis aufweist

-Schwierigkeiten beim Multiplizieren hat

-durch fehlende Vorstellung den Umgang mit dem Dezimalsystem nicht lernt (13 als 31)

-in Aufgaben die Rechenarten verwechselt

-Rechenzeichen verwechselt

-Textaufgaben nicht in Zahlen übersetzen kann oder

-unmögliche Rechenergebnisse nicht als solche erkennt

-Schwierigkeiten beim Binden von Schuhbändern, beim Ballfangen, Seilspringen usw. hat

-oft unkonzentriert und schnell abgelenkt ist

-Verhaltensprobleme durch ständige Frustration beim Lernen zeigt

Begleitet werden diese Symptome oft dadurch, dass

-die Eltern-Kind-Beziehung belastet ist

-Verhaltensprobleme und Konzentrationsprobleme auftreten

-das Selbstvertrauen sinkt

-die Hausübung zum täglichen Kampf wird

-Schulverweigerung und/oder Lernverweigerung auftreten

-die Leistung aufgrund der Belastung auch in anderen Gegenständen sinkt

-psychosomatische Begleitsymptome auftreten, wie z.B.

     - Bauchschmerzen

     - Kopfschmerzen

     - Übelkeit vor dem Schulbesuch und

     - vor Leistungssituationen